Was sind Pfadfinder?

 

Eine kurze Geschichte der Pfadfinderbewegung:

Die Pfadfinder sind eine Jugendbewegung, die von dem britischen General Robert Stephenson Smyth Baden-Powell, auch bekannt als B.P. (dt. „BiPi“), in England gegründet wurde. Das erste Pfadfinder-Probelager, an dem 22 Jungen aus allen sozialen Schichten teil­nahmen, fand vom 1. bis zum 18. August 1907 auf der im Süden Großbritanniens gelegenen Insel Brownsea Island statt. Die Grundlagen seiner Pfadfinder-Pädagogik fasste Baden-Powell in seinem Buch „Scouting for Boys. A Handbook For Instruction In Good Citizenship“ zusammen, das 1908 veröffentlicht wurde. Es folgten mehrere Schriften für die Pfad­finderarbeit mit Mädchen. Nach seinem Ausscheiden aus der britischen Armee im Jahre 1910 widmete B.P. sich zusammen mit seiner Frau Olave (1889-1977) nun ganz dem Aufbau und der Pflege der weltweiten Pfadfinderbewegung. Bald entstanden auch außerhalb des britischen Weltreiches erste Pfadfindergruppen, darunter auch im Deutschen Reich. 1920 erfolgte die Gründung der Weltverbände der Pfadfinder (World Organization of the Scout Movement, kurz WOSM) und der Pfadfinderinnen (World Association of Girl Guides and Girl Scouts, kurz WAGGGS).

Robert Baden-Powell starb am  8. Januar 1941 in Nyeri, Kenia, im Alter von 83 Jahren. Zu seinen Ehren werden noch heute jedes Jahr an seinem Geburtstag, dem 22. Februar, der „Founder’s Day“ sowie der „Thinking Day“ zelebriert. Mehr als 100 Jahre nach ihrer Gründung zählt die Pfadfinderbewegung heute weltweit über 38 Millionen Mitglieder in 216 Staaten und gilt somit als die größte Jugendorganisation der Welt.

Ausserdem haben wir hier noch weitere spannende Artikel zu unseren verschiedenen Aktionen!

 

Zeige-, Mittel- und Ringfinger symbolisieren die drei Pflichten. Der Daumen über dem kleinen Finger meint das Beschützen der Schwächeren.

Zur Pfadfinderischen Methode:

Das Ziel der Pfadfinderbewegung ist es, „zur Entwicklung junger Menschen beizutragen, damit sie ihre vollen körperlichen, intellektuellen, sozialen und geistigen Fähigkeiten als Persönlichkeiten, als verantwortungsbewusste Bürger und als Mitglieder ihrer örtlichen, nationalen und internationalen Gemeinschaft einsetzen können.“ (Zitat der WOSM).
Die Pfadfinderbewegung basiert auf drei Grundprinzipien, die als Maßstab für alle Mitglieder gelten sollen. Diese sind:

Die Pflicht gegenüber den Mitmenschen: Diese Verpflichtung bedeutet, dass jedes Mitglied der Pfadfinderbewegung dazu bereit ist, die eigene Verantwortung gegenüber den Mitmenschen wahrzunehmen und sich für Frieden, Verständigung und Zusammenarbeit auf örtlicher, nationaler und internationaler Ebene einzusetzen.
Die Pflicht gegenüber sich selbst: Die Pfadfinderbewegung basiert auf dem Grundsatz, dass jeder Mensch die Verantwortung für die eigene Entwicklung trägt. Die Pfadfinderei möchte Kinder und Jugendliche dabei unterstützen, die eigene Persönlichkeit zu entfalten und das Leben selbst in die Hand zu nehmen.
Die Pflicht gegenüber Gott: Der Gründer der Pfadfinderbewegung, Robert Baden-Powell, hat diesen Grundsatz so formuliert, dass jeder an den Grundsätzen der eigenen Religion festhalten solle. Dies schließt alle Glaubensvorstellungen ein. Die Pfadfinderei hat grundsätzlich das Ziel, jungen Menschen dabei zu helfen, über die rein materielle Welt hinaus die spirituellen Werte des Lebens zu finden.

Um die Jugendlichen und Kinder in ihrer persönlichen Entwicklung zu unterstützen, wird in der Pfadfinderei eine spezielle pädagogische Methode angewandt. Die zentralen Bestandteile dieser pfadfinderischen Methode sind:


Gesetz und Versprechen: Das Pfadfindergesetz beinhaltet verschiedene Regeln, an die sich alle Mitglieder des Verbands aus eigener Überzeugung halten. Zu ihnen gehören die folgenden Grundsätze:

Als Pfadfinderin …
Als Pfadfinder …
… begegne ich allen Menschen mit Respekt und habe alle Pfadfinder und Pfadfinderinnen als Geschwister:
… gehe ich zuversichtlich und mit wachen Augen durch die Welt.
… bin ich höflich und helfe da, wo es notwendig ist.
… mache ich nichts halb und gebe auch in Schwierigkeiten nicht auf.
… entwickle ich eine eigene Meinung und stehe für diese ein.
… sage ich, was ich denke, und tue, was ich sage.
… lebe ich einfach und umweltbewusst.
… stehe ich zu meiner Herkunft und zu meinem Glauben.


Beim Eintritt in die Pfadfinderschaft und bei jedem Übertritt in eine neue Altersstufe legt jede Pfadfinderin und jeder Pfadfinder ein Versprechen ab, in der sie oder er verspricht, sich an die Leitsätze der Pfadfinderbewegung zu halten. Hierbei geht es vor allem darum, dass das Mitglied sich altersgerecht mit den Zielen der Pfadfinderbewegung auseinandersetzt und versucht, diese auf das eigene Leben zu übertragen. Die Pfadfindergruppe sowie die Leiter*innen verpflichten sich ihrerseits, das neue Gruppenmitglied auf dessen eigenem Weg zu begleiten und es nach Kräften zu unterstützen. 


Learning by doing („Lernen durch tun“): Die Pfadfinderei setzt auf Lernen durch eigene Erfahrung, also durch Ausprobieren, Experimentieren und eigenes Erleben. Die Leiterinnen und Leiter haben den Auftrag, die Kinder und Jugendlichen dazu ermutigen, selbst zu handeln und Verantwortung zu übernehmen, und sollen ihnen den hierfür nötigen Raum bieten. Sie wollen die Kinder darin bestärken, eigene Fähigkeiten zu entdecken und weiterzuentwickeln und die eigenen Ziele ausdauernd zu verfolgen, ohne sich von Misserfolg oder Schwierigkeiten entmutigen zu lassen.


Groß- und Kleingruppenprinzip: Die Einteilung des Pfadfinderstamms in kleinere, feste Gruppen ermöglicht es, die Persönlichkeit jedes einzelnen Gruppenmitglieds zu berücksichtigen und zu fördern. Hier wird jedes Mitglied von allen mit seinen Stärken und Schwächen ernstgenommen und akzeptiert. In der Kleingruppe lernen die Kinder und Jugendlichen zudem, entsprechend ihres Alters Verantwortung für sich und ihre Gruppe zu übernehmen. Durch die Erledigung ihrer Aufgaben erfahren die Mitglieder in der Kleingruppe Anerkennung, gewinnen an Selbstvertrauen, Selbstbewusstsein, Zuverlässigkeit und entwickeln die Fähigkeit zur Zusammenarbeit.


Fortschreitende und attraktive Programme: Die Pfadfinderei bietet eine Vielzahl attraktiver Aktivitäten, die aufeinander aufbauen und sich nach dem jeweiligen Alter und den Interessen der Kinder und Jugendlichen richten. Einen wichtigen Bestandteil des Programms bilden die gemeinsame Fahrt und Lager in der Natur.

 

Hier (Beiträge von Lilienfunk) und hier (Scout-o-Wiki) kannst du noch mehr über die Geschichte der Pfadfinder erfahren.

 

Wenn Ihr mehr über die Grundlagen der Pfadfinderbewegung wissen wollt, werdet Ihr hier fündig: